Sadeh, Prinzessin der Wüste
Ägypten 538 v. Chr.
Liebe war niemals leicht, auch nicht im fünften Jahrhundert vor Christus. Und besonders nicht für Sadeh, die siebzehnjährige Tochter von Pharao Ahmose dem Zweiten und seiner Konkubine Marah.
Auf dem Sterbebett ihrer Mutter verspricht sie ihr, ihren kleinen Bruder Amires aus Ägypten fortbringen, um sein Leben zu retten. Als einziger weiterer, männlicher Nachfahre des Pharaos, könnte er Kronprinz Psammettich gefährlich werden. Sadeh und Amires fliehen aus dem Palast. Aber ihre Flucht misslingt, obwohl ihnen ein Fremder zu Hilfe eilt. Ihr Bruder wird vom Pharao aus Sais verbannt. Sadeh wird mit einem libyschen Fürsten verheiratet und muss das Land verlassen.In einer fremden Umgebung lernt sie Missachtung und Fremdenfeindlichkeit kennen, aber auch Hilfsbereitschaft und Verehrung. Doch niemals verliert sie ihr Ziel aus den Augen: ihr Versprechen ihrer Mutter gegenüber einzuhalten.
Wird es ihr gelingen, ihren Bruder zu retten? Oder verlieren sich ihre Spuren in der Unendlichkeit der Wüste? Und was war das für ein Mann, der versucht hat, sie zu beschützen?
Über Ägypten ist bereits einiges bekannt. Die unterschiedlichen Familienverbände in Libyen, ihre Religion und ihre Riten liegen größtenteils im Dunkel. In jahrelanger Recherche habe ich Quellen unterschiedlicher Wissenschaftler studiert, die nahelegen, dass auch die Libyer, wie sie von den alten Griechen genannt wurden, ähnliche Traditionen gepflegt haben, wie die Ägypter im Alten Reich. Es hat sich dabei nicht um ein homogenes Volk gehandelt, sondern um größere und kleinere Familienverbände, die um ihr Überleben kämpfen mussten und von daher auch unterschiedliche Riten kannten. Die Frauen spielten in ihrer Gesellschaft eine wichtige Rolle: sie vererbten ihren Kindern ihren Besitz, ihre Titel und ihr Ansehen in der Gemeinschaft, meistens an die Mädchen. Ihre Söhne mussten sich ihren Besitz selber erarbeiten oder eine reiche Erbin heiraten. Überfälle und Diebstahl waren normal und sowohl Teil der Einkünfte als auch Ausdruck von Kraft und Geschicklichkeit der Männer. In dieser Gesellschaft besaß eine ausländische Frau keinerlei Rechte. Ihr Ansehen glich dem einer Sklavin. Zu den heute lebenden Nachfahren dieser unterschiedlichen Familienverbände werden Berber oder auch Tuareg gezählt. Daher habe ich mich an deren Traditionen, Namen und Sprache orientiert.