Éla und der Sohn des Sonnengottes
Euphranta 526 v. Chr.
Éla, die Tochter des Fürsten der Imenan kauft in Euphranta drei Sklaven: Udgar, einen blonden Riesen, Beon einen kriegserprobten Ägypter und dessen Freund Amires. Udgar soll sie zukünftig als ihr Leibwächter auf Reisen begleiten, Beon will sie ihrer Stiefmutter schenken und Amires kauft sie nur aus Mitleid, weil sein Freund für ihn bürgt. Amires gibt sich stolz und unnahbar und erkennt ihre Autorität nicht an. Deshalb verbannt sie ihn in den Stall zu den Pferden und Eseln und gibt ihm den Namen Ahulil, Wildesel.
Während der Rückreise zu den Imenan rettet Ahulil Élas Leben. Nach den Traditionen der Imenan ist sie nun verpflichtet ihn freizulassen. Da hat er jedoch bereits ihr Herz erobert.
Amires ergeht es ähnlich. Doch seine Pflicht Ägypten gegenüber, nimmt keine Rücksicht auf Gefühle.
Findet er dennoch einen Weg zu Éla zurückzukehren?
Über Ägypten ist bereits einiges bekannt. Die unterschiedlichen Familienverbände in Libyen, ihre Religion und ihre Riten liegen größtenteils im Dunkel. In jahrelanger Recherche habe ich Quellen unterschiedlicher Wissenschaftler studiert, die nahelegen, dass auch die Libyer, wie sie von den alten Griechen genannt wurden, ähnliche Traditionen gepflegt haben, wie die Ägypter im Alten Reich. Es hat sich dabei nicht um ein homogenes Volk gehandelt, sondern um größere und kleinere Familienverbände, die um ihr Überleben kämpfen mussten und von daher auch unterschiedliche Riten kannten. Die Frauen spielten in ihrer Gesellschaft eine wichtige Rolle: sie vererbten ihren Kindern ihren Besitz, ihre Titel und ihr Ansehen in der Gemeinschaft, meistens an die Mädchen. Ihre Söhne mussten sich ihren Besitz selber erarbeiten oder eine reiche Erbin heiraten. Überfälle und Diebstahl waren normal und sowohl Teil der Einkünfte als auch Ausdruck von Kraft und Geschicklichkeit der Männer. In dieser Gesellschaft besaß eine ausländische Frau keinerlei Rechte. Ihr Ansehen glich dem einer Sklavin. Zu den heute lebenden Nachfahren dieser unterschiedlichen Familienverbände werden Berber oder auch Tuareg gezählt. Daher habe ich mich an deren Traditionen, Namen und Sprache orientiert.