
Ahmose, ein skandalöser Pharao
Ägypten 530 v. Chr
Ahmose der Zweite wurde vor vierzig Jahren zum Pharao über Ober- und Unterägypten gesalbt. Inzwischen ist er achtzig Jahre alt und rechnet jeden Tag mit seinem Ableben. Allerdings befürchtet er, dass die Götter ihm den Eintritt in die Nachwelt, die Gefilde der Binsen, verweigern werden, weil er seinen Vorgänger im Amt, Pharao Apries, seinen Onkel, vom Horusthron stürzen musste. Für dessen gewaltsamen Tod fühlt er sich verantwortlich, genauso wie für den Tod seines besten Freundes, seiner ersten Frau, seines ältesten Sohnes und seiner Konkubine Marah.
Um zumindest seine Seele zu retten, befiehlt er seinen Schreiber Nefer-ib-Re zu sich, um ihm die Geschichte seines Lebens zu diktieren. So kann er in den Gedanken derjenigen weiterleben, die seine Papyri lesen. Bald schon entwickeln seine Erinnerungen ein Eigenleben, sodass er all die glücklichen und schweren Stunden nochmals durchlebt. Und dann ist da noch sein Sohn Psammettich, der es kaum erwarten kann, die Regentschaft zu übernehmen. Erführe er von dem Werk, würde er es mit Sicherheit vernichten.
Tauchen sie ein in eine versunkene Welt, deren Menschen genauso geliebt, gelitten und gefeiert haben wie wir heute.